Maximales Ladevolumen über die gesamte Fahrzeuglänge
Erfinder des Cab-Under ist der Stuttgarter Konstrukteur und Ingenieurunternehmer Manfred Steinwinter (1944-2018), der die Innovation auf seine technische Beobachtung und klare kaufmännische Rechnung gründete, wonach spezifische Nutzfahrzeug-Technologie gegebene gesetzliche Lade-Maße im Lkw für mehr Frachtvolumen ausschöpfen solle. Worauf die Transportindustrie zum Äußersten angewiesen ist.
Das erklärt sich historisch. Der Antriebsteil ist mit Steuerung und Fahrerhaus geschlossen vor der Ladefläche angeordnet. Um da mehr Länge zu gewinnen, ist mit dem Frontlenker Schluss. Ohnehin reicht die Verkürzung der Kabine zur Verlängerung der Ladefläche nicht wirklich. Der Fahrer musste sogar in den Jahren cm um cm eingeengter in einer Art „Stehfahrerkabine“ arbeiten. Der Markt wollte dennoch mehr.
Da setzte die Erfindung von Manfred Steinwinter an. Wenn die Antriebs-, Steuerungs-/Lenktechnik mit der Fahrerkabine nach unten verlegt werde und ergonomisches Sitzen und gute Sicht gewährleiste, dann wird ein sogenanntes selbständiges Kraft- und Steuerungsmodul entstehen, das mit der Sattelplatte unter die Fahrgestellhöhe eines Standard-Aufliegers passt – um ihn zu unterfahren. Das ist der Cab-Under.
Unabhängig geprüft, patentiert und TÜV-zugelassen
Mit dem Zitat: „eine wirkliche Innovation“ von TU Berlin, Prof. Dr. H. Appel geadelt, wegen Zuwachses an Frachtvolumen von Speditionen als wirtschaftlich überlegen getitelt und 1986 mit der TÜV-Zulassung als mehrfunktionale Sattelzugmaschine gekrönt, stützt sich die Erfindung dieses Steinwinter-Trägerfahrzeuges auf mehrere Patente, die es zum Lkw (Gliederzug), Bus, Zugmaschine und Sattelzug machen.
Das TÜV-Zeugnis belegt, dass trotz aller Widerstände ein bis heute einmaliges technisches Bravourstück der Nutzfahrzeugtechologie alle Hürden genommen und den Beweis seiner Machbarkeit erbracht hat. Praxisfahrten und Demonstrationen des Prototypen mit und ohne Beladung vor Publikum (Messen, Autobahnraststätten, Erprobungen) reichten von Daimler-Betriebshöfen und Speditionen über viele tausend Kilometer in Europa und quer durch die USA. Die weltweite Zustimmung war so grandios, dass der Prototyp auf seiner Präsentationsfahrt in den USA sogar geraubt und entführt wurde.
Ikonisch bildhaftes Design, vielseitig einsetzbar und Zulieferer-offen
Der Steinwinter Cab-Under schafft große Beweglichkeit in jedem Fuhrpark. Ein Nutzfahrzeug, das nur steht, wenn es gewartet wird, das über den ursprünglichen Erfindungsansatz Lkw hinaus als weit wirtschaftlichere Zug-/Trägermaschine sich erhebt, indem auf durchgehender Ladefläche für alles von vorn bis hinten Platz ist: Diverse Ladungsträger, Busaufsätze, Langmaterial/Rohre, Wohn-/Bürocontainer, bis hin zu Equipment für Versorgung im Notfall oder auch mobile Abfallwirtschaft und vieles mehr auf dem Cab-Under in überraschendem Design mit Eyecatcher-Effekt.
Nicht einmal die betriebsnotwendigen Teile wie Aggregate, Achsen, Motoren sind auf einen Hersteller fixiert. Der Besteller/Benutzer stellt seine Anforderungen wie im Lastenheft zusammen und ist nicht in Lieferantenabhängigkeit gefangen. Manfred Steinwinter ist alles in allem Konstrukteur und stellt einen Rahmen bereit, der fast alles sein kann, was rollt. Dafür ist es nicht notwendig, selbst Lkw-Hersteller zu sein. Steinwinter kooperiert mit jedermann, der sich dem Verfahren aufschließt und qualifiziert, den Cab-Under-Benutzer anzunehmen und auszustatten.